Unser Jahresbericht informiert alljährlich über unsere Bemühungen und gibt interessante Einblicke in unsere Arbeit. Die Tätigkeitsberichte und der statistische Anhang sind auch online verfügbar:
Jahresbericht 2023

Geschätzte Damen und Herren,
werte Unterstützerinnen und Unterstützer des Frauenhauses,

es wäre wunderbar, wenn ich meinen alljährlichen Rückblick einmal damit beginnen könnte, Ihnen mitzuteilen, dass die Situation von Frauen sich spürbar gebessert hat, dass Opferschutzeinrichtungen weniger Zulauf verzeichneten, es keine Femizide und brutale Angriffe auf Frauen gegeben hat sowie deutlich weniger Wegweisungen.

Leider kann man das für das Jahr 2023 nicht konstatieren, so gab es im Vorjahr österreichweit
28 Frauenmorde
51 Mordversuche und
15.115 Betretungs- und Annäherungsversuche

Diese Zahlen sind alarmierend und werfen einen verstörenden Blick auf unsere Gesellschaft. Es ist daher keine Überraschung, dass wir auch im Frauenhaus Villach wieder auf ein arbeitsreiches Jahr zurückblicken, in dem unsere Mitarbeiterinnen mit großem Einsatz und Empathie für unsere zahlreichen Klientinnen und deren Kinder da waren und sie in dieser schwierigen Lebenssituation höchst professionell unterstützt und begleitet haben. Dafür bedanke ich mich beim gesamten Team unter der umsichtigen Leitung von Maga Christina Kraker-Kölbl ganz herzlich.

Dank der Stadt Villach konnten wir unser Betreuungsangebot mit zwei Übergangswohnungen erweitern, die Wohnungen waren ab Oktober 2023 bezugsfertig. Sofern es die Gefährdungslage zulässt, ist die Unterbringung in diesen Wohnungen ein Zwischenschritt zwischen Frauenhaus und einer eigenen Wohnung, die Klientinnen werden weiterhin von unseren Mitarbeiterinnen betreut und auf ein autarkes Leben vorbereitet. Aufgrund des schwierigen und vor allem sehr teuren Wohnungsmarktes dauert die Wohnungssuche häufig länger, daher ist diese Überbrückungsmöglichkeit besonders hilfreich.

Ich möchte mich, wie immer, ganz herzlich bei unseren Subventionsgeber:innen, dem Land Kärnten, der Stadt Villach, dem BM für Frauen und Familie für die finanzielle Unterstützung und damit der Gewährleistung unseres Betriebes bedanken und bei den zahlreichen treuen Spender:innen, deren zweckgewidmeten Gelder direkt unseren Klientinnen und ihren Kindern zu Gute kommen.

Danke auch meinen Kolleginnen im Vorstand des Frauenhauses für die hervorragende Zusammenarbeit. Am Ende meines Vorwortes stelle ich meinen wiederkehrenden Appell für gesellschaftspolitische Maßnahmen und strukturelle Veränderungen, die an den Wurzeln der Ursachen für Gewalt an Frauen ansetzen, der Ungleichbehandlung und Benachteiligung von Frauen.

Sigrun Alten
Vorstandsvorsitzende