Unser Jahresbericht informiert alljährlich über unsere Bemühungen und gibt interessante Einblicke in unsere Arbeit. Die Tätigkeitsberichte und der statistische Anhang sind auch online verfügbar:
Jahresbericht 2020

Das zurückliegende Jahr war wohl das herausforderndste für das Frauenhaus Villach seit seiner Eröffnung im Jahre 1997. Die Covid-19 Pandemie hat unsere Mitarbeiterinnen, unsere Geschäftsführerin und den Vorstand mit Problemen und Fragestellungen konfrontiert, die wir in dieser Form nie erwartet hätten. Aber auch für unsere Bewohnerinnen war das Leben im Frauenhaus ungleich schwieriger als in normalen Zeiten.

Eine der vielen Schattenseiten der Pandemie ist der österreichweite Anstieg von häuslicher Gewalt gegen Frauen und Kinder. Auch wenn sich das anfänglich nicht direkt in erhöhten Aufnahmezahlen niederschlug, so ist der Anstieg von telefonischen Beratungen ein deutlicher Indikator dafür. Die krisenbedingten Lebensumstände erhöhen das Gefährdungspotential, machen aber den Schritt aus einer Gewaltbeziehung umso schwieriger. Wirtschaftliche Abhängigkeit, Jobverlust, Existenzängste sind Faktoren, die den Schritt in ein gewaltfreies und selbstbestimmtes Leben deutlich erschweren.

Es war von Anbeginn an klar, dass im Gegensatz zu anderen Einrichtungen der Betrieb des Hauses aufrechterhalten und wir unserer Aufgabe als Opferschutzeinrichtung nachkommen mussten. Dafür wurden zahlreiche Maßnahmen ergriffen, um einerseits die Sicherheit der Bewohnerinnen und Mitarbeiterinnen andrerseits aber auch die qualitätsvolle Betreuung und Beratung zu gewährleisten. Maskenpflicht, Teamsplitting und Testungen gehören seit Monaten zum Arbeitsalltag und werden von allen mitgetragen. Die Frage des Umgangs mit Neuzugängen konnten wir durch die großzügige und rasche Unterstützung der Stadt Villach meistern. Sie stellte uns eine Wohnung zur Verfügung, in der wir neue Klientinnen unterbringen konnten. Diese begaben sich für zwei Wochen in freiwillige Quarantäne und übersiedelten danach ins Frauenhaus.

An dieser Stelle ein großes Dankeschön an die Verantwortlichen der Stadt Villach, allen voran Herrn Bürgermeister Günther Albl, Vizebürgermeisterin Gerda Sandriesser und der Frauenbeauftragten Marie-Theres Grillitsch.

Besonderer Dank gilt wie jedes Jahr dem Land Kärnten, das den Hauptteil der Finanzierung unseres Hauses trägt und mit einem unbefristeten Unterstützungsvertrag ab 2021 sein besonderes Vertrauen und Wertschätzung zum Ausdruck bringt. Nicht vergessen möchte ich die Subventionen der Bundesministerien für Frauen und Familie – danke. Und auch vergangenes Jahr haben uns viele Spenden aus privater Hand oder von Vereinen erreicht, auch Ihnen allen ein großes Dankeschön!

Abschließend danke ich ganz besonders unserer Geschäftsführerin Christina Kraker-Kölbl und dem gesamten Team für das außerordentliche Engagement, die Flexibilität und Umsicht, sie haben gemeinsam dafür gesorgt, dass unsere Klientinnen und ihre Kinder in dieser schwierigen die Hilfe und Unterstützung erfuhren, die sie so dringend gebraucht haben.

Rückblickend kann ich mit Stolz sagen, dass wir alle gemeinsam diese Krise hervorragend bewältigt haben und sehe mit Zuversicht in die Zukunft, die leider bis auf Weiteres von der Pandemie geprägt sein wird.

Weitere Informationen über unsere Arbeit können Sie in unserem Jahresbericht 2020 nachlesen.

Sigrun Alten
Vorstandsvorsitzende